Das vierte Bikepark-Seminar in Braunlage diesen Monat startete mal wieder, wie sollte es anders sein, in leichtem Nieselregen. Doch das konnte der Motivation der Teilnehmer keinen Abbruch tun und so legten wir nach kurzer Aufwärmphase und einem Leistungscheck richtig los und bestiegen die Wurmbergseilbahn in Richtung Gipfel. Sylvia, Claus, Frank, Pit und Elmar kamen aus der Nähe von Kassel und hatten schon einige Vorerfahrungen in unseren Kursen, Touren und auf den Harzer Trails gesammelt. Der heutige Tag sollte dazu dienen, auch auf ruppigen und technisch sehr anspruchsvollen Trails eine gute Figur zu machen und auch höhere Kanten, Sprünge oder Drops mitzunehmen. Die nassen und äußerst rutschigen Verhältnisse auf den Abfahrten des Wurmbergs stellten dabei eine zusätzliche Herausforderung dar.Die einzelnen Abfahrten sollten jeweils nach bestimmten Schwerpunkten behandelt und in geeigneten Sektionen gezielt trainiert werden. Der erste Schwerpunkt des Tages war „Geländeangepasstes Fahren“ in Bezug auf kleine Wellen, Senken, Stufen, Tables und Doubles. Hierbei konzentrierten wir uns auf den Druckaufbau und das gezielte, dynamische Entlasten des Bikes bzw. der Räder, um permanent Kontrolle zu haben und auf den matschigen Trails und rutschigen Wurzeln den Grip nicht zu verlieren. Mit der Manualtechnik lernten wir eine dynamische Erweiterung, um auf dem Hinterrad noch flowiger kleine Unebenheiten „abzusurfen“ und um nicht in den tiefen Pfützen zu versinken. Je weiter wir nach unten fuhren, desto verblockter wurden die Strecken und so gab es eine weitere Trainingseinheit zum Thema hohe Stufen und Linienwahl in verblocktem Gelände. Gerade dieses Sektionstraining, bei dem man eine knifflige Passage genau studiert und danach mehrmals gezielt mit teils unterschiedlichen Linien fährt, ist eine extrem sinnvolle Methode um schnell sicherer zu werden und sein Fahrpotenzial stark zu erweitern. Der zweite Schwerpunkt war Kurventechnik und zwar speziell kurze und dynamische Richtungsänderungen auf rutschigem Untergrund. Das vorausschauende Fahren und die Blickführung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wenn ich weiter vorausschaue habe ich schlichtweg mehr Zeit mir eine griffige, wenig verblockte oder sichere Linie zu suchen, als wenn mein Blick direkt vor das Vorderrad und auf „Kleinigkeiten“ gerichtet ist. Die technische Passage auf die jeweilige Fahrtechnik zu reduzieren und das Gelände ganz nüchtern zu Betrachten, brachte unsere Gruppe dann auch ein gutes Stück nach vorne! Als letzten großen Schwerpunkt standen Drops und kleine Sprünge auf dem Programm, wobei wir einfache North Shore und Holzelemente mit in das Training einbauten. Schritt für Schritt tasteten wir uns nach oben und der ein oder andere war überrascht, welche Kanten, Absätze und Sprünge man doch mit der richtigen Technik überwinden konnte. An kleinen Tables pfeilten wir an einer runden Flugphase und versuchten das Bike genau in die Landung zu setzen. Auch die Videokamera kam zum Einsatz und so konnten wir Fahrfehler erkennen und direkt korrigieren. Mittlerweile war dann auch die Sonne herausgekommen und so konnten wir die letzte Abfahrt des Tages in goldenem Licht und langen Schatten geniesen!
Alles in allem war es ein super spaßiger und erfolgreicher Tag mit einer sympathischen kleinen Gruppe. Wer ebenfalls Interesse hat mal Bikeparkluft unter Anleitung zu schnuppern der sollte einen Termin mit uns vereinbaren. Wir sind gerade unter der Woche sehr flexibel und können Euch mit unserem Team auch gerne kurzfristig einen Privatkurs im Bikepark anbieten.